Cabernet Franc, oft im Schatten seiner berühmteren Verwandten Cabernet Sauvignon stehend, ist eine Rebsorte, die Weinkenner weltweit mit ihrer Eleganz, Finesse und Vielseitigkeit begeistert. Als eine der Hauptrebsorten des Bordelais und Loiretals hat Cabernet Franc in den letzten Jahren auch in anderen Weinbauregionen der Welt an Bedeutung gewonnen und zeigt, dass sie weit mehr als nur eine Verschnittpartner ist.
Die Ursprünge des Cabernet Franc lassen sich bis ins 17. Jahrhundert im französischen Bordeaux zurückverfolgen. Interessanterweise ist Cabernet Franc einer der Elternteile des berühmten Cabernet Sauvignon, was ihre enge Verwandtschaft erklärt. Im Gegensatz zu seinem kraftvolleren Nachkommen zeichnet sich Cabernet Franc durch eine subtilere, oft als femininer beschriebene Charakteristik aus. Weine aus Cabernet Franc bestechen durch ihre mittlere Körperfülle und eine faszinierende Aromenwelt. Typische Noten umfassen rote Früchte wie Himbeeren und Erdbeeren, oft begleitet von einer markanten Würzigkeit, die an Paprika und manchmal sogar an Tabak erinnert. Ein Hauch von Veilchen und eine dezente Kräuternote runden das komplexe Aromenprofil ab. Die Tannine sind in der Regel seidiger und weniger ausgeprägt als bei Cabernet Sauvignon, was zu einer bemerkenswerten Geschmeidigkeit im Mund führt. In Frankreich spielt Cabernet Franc eine Schlüsselrolle in den großen Bordeaux-Cuvées, besonders auf der rechten Seite der Gironde in Saint-Émilion und Pomerol. Im Loiretal, insbesondere in den Appellationen Chinon und Bourgueil, zeigt sich die Rebsorte von ihrer reinsten Seite und bringt Weine hervor, die durch ihre Frische und Mineralität bestechen. Außerhalb Frankreichs hat Cabernet Franc in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. In Italien, besonders in der Toskana und in Friaul, wird die Sorte sowohl reinsortig als auch als Verschnittpartner geschätzt. In der Neuen Welt, von Nordamerika bis nach Südamerika und Neuseeland, entdecken immer mehr Winzer das Potenzial dieser vielseitigen Rebsorte.