Ziereisen HA - Hard Chardonnay 2022
Die Trauben für diesen ikonischen Chardonnay werden von Hand gelesen und zu 10% in neuen und 90% in gebrauchten 225l Aßmann Holzfässern vergoren. Nach 20 Monaten auf der Hefe wird unfiltriert gefüllt.
Dem Burgund kommt in Deutschland wohl kein anderer Winzer so nah wie Hanspeter Ziereisen. Oft wird von burgundischen Weinen gesprochen, doch selten passt das prädikat wirklich.
Der Hard wird einfach nie seifig und fett, sondern behält sich immer seine rassige Frische. In Gaumen und Nase kalkig steinig, das Holz ganz weit im Hintergrund. Aprikose, etwas Quitte und Orangenzeste. Die Zeste trifft sich auch am Gaumen wieder und gibt eine schöne phenolige Struktur mit viel Grip. Legen Sie sich den Wein gerne ein paar Jahre weg und genießen Sie ihn mit leichter Reife. Ziereisens lassen die Weine zwar auch schon im weingut vorreifen, aber hier zeigt sich doch sehr wie gut ein paar Jahre dem Wein tun.
Der Hard Chardonnay von Winzer-Urgestein Hans-Peter Ziereisen zählt zu den besten Chardonnays, die in Deutschland produziert werden. Im Glas leuchtet er in dichten Goldtönen. Ein sattes, warmes Aroma voll vanilligem Zauber wirkt mehr als einladend. Der Hard Chardonnay des Kult-Weinguts Ziereisen aus dem Markgräfler-Land präsentiert sich weiterhin in der Nase mit Quitte, Brioche und kandierten Ananas, untermalt von herbwürzigem Salbei und Eichenholznoten. Ein süßlich-herber Schmelz von Pampelmuse und Orangensorbet kitzelt den Gaumen und sorgt in Verbindung mit einer atemberaubenden Mineralität für einen höchst komplexen, fulminanten Gesamteindruck. Mit großartiger Länge hallt dieser Super-Chardonnay lange nach und lässst dabei noch einmal seine kandierten Früchte und seine vanilligen Barriquetöne aufscheinen. Sorgfältige Handlese, 22 Monate 'sur lie' im Barrique und eine Flaschenabfüllung ohne Filtrieren machen sich hier bezahlt. Der Hard Chardonnay ist ein Leuchtturm höchster Winzerkunst.
Taste Profile
mittelkräftig
Trocken
gering
12.5
Empfehlungen
10 - 12°C
Burgunderglas
ja
2 - 3 Jahre
Die Ziereisens sind schon was Besonderes. Ich lernte die Weine vonHanspeter Ziereisenvor etwa 12 Jahren während meiner Aushilfstätigkeit bei einem anderen Weinhändler kennen und lieben. Die Weine unterscheiden sich einfach grundsätzlich von allen anderen deutschen Rebsäften. In gewisser Weise muss man aber auch anerkennen, dass die Ziereisens sich nicht wirklich als deutsche Winzer verstehen. Mitten im Dreiländereck, in Efringen-Kirchen, gelegen nur einen Steinwurf vom Rhein, befindet sich das Weingut der Ziereisens. Dort werden seit den 90ern ehrliche Weine burgundischen Stils erzeugt. Was das bedeutet? Nun, vor allem bedeutet es, dass die Weine nicht auf Extraktreichtum getrimmt werden und alles etwas langsamer von statten geht.
Eigentlich ist Hanspeter gelernter Schreiner, doch heute werden im elterlichen Hofgut nebst Gemüse, welches im eigenen Hofladen verkauft wird, auf mittlerweile 10 Hektar Rebflächen erstklassige Weine gemacht. Neben dem Spätburgunder als Aushängeschild des Weinguts, wird insbesondere der im Markgräflerland so beliebte Gutedel in den Fokus gerückt. Darüber hinaus entstehen hier ungewöhnlich gute Grauburgunder, Weißburgunder und ein wunderbar uriger Chardonnay. Die weine werden ausschließlich spontanvergoren. Bei der Spontanvergärung wird nicht mit Zuchthefe, sondern mit weinbergseigenen Wildhefen gearbeitet. Dadurch sind die Weine auch grundsätzlich weniger glatt. Zwar werden die meisten Weine im Holzfass ausgebaut, doch ist der Holzeinsatz stets elegant und hintergründig. Eine Besonderheit dieses Weinguts besteht wohl insbesondere darin, dass sie noch immer bezahlbar sind und auch in der Produktbasis auf größte Qualität geachtet wird. Der Gault Millau bewertete das Weingut mit fünf Trauben, womit es sich zu den besten 20 Weingütern Deutschlands zählen darf.
Viel Spaß beim erkunden wünscht Ihnen,
Ihr Felix Weingärtner