Albariño - nicht die „Weiße vom Rhein“, und trotzdem eine riesling-ähnliche Rebsorte mit großem Terroir-Einfluss

Die weiße Rebsorte stammt aus dem Grenzgebiet Portugal/Spanien.
Es handelt sich um eine sehr alte Rebsorte. Nach einer nicht verifizierbaren Hypothese wurde sie zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert angeblich von Zisterzienser-Mönchen aus Deutschland oder Frankreich über den Jakobsweg nach Galicien gebracht. Die Vermutung einer Verwandtschaft mit dem Riesling ist aber nicht haltbar. Gemäß 2003 durchgeführten DNA-Analysen gibt es eine enge Beziehung zur Sorte Loureiro. Aus einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Albariño (Alvarinho) x Caíño Bravo (Amaral) entstammt die Sorte Caíño Blanco. Die früh bis mittel reifende Rebe ist anfällig gegen Echten und Falschen Mehltau und besonders gegen Milben, jedoch widerstandsfähig gegen Trockenheit bzw. Dürre und deshalb für trockene Böden ausgezeichnet geeignet. Sie erbringt mitunter alkoholstarke Weißweine mit Aromen nach Akazie und Linde. Die Sorte ist vor allem in Norden Portugals vertreten, wo sie im Bereich Vinho Verde (Monção) angebaut und häufig an Pergolen erzogen wird. Sie ist dort neben der Loureiro die wichtigste Sorte für die weiße Variante. Hier belegt sie 1.989 Hektar (2010). In Spanien ist die Sorte unter dem Namen Albariño vor allem im Bereich Rías Baixas vertreten und belegt hier insgesamt 5.393 Hektar Rebfläche. Weitere Bestände gibt es in den US-Staaten Kalifornien, Oregon und Washington (insgesamt 126 ha), Chile (1 ha) und Neuseeland (26 ha). Die Sorte belegte im Jahre 2016 insgesamt 5.545 Hektar Rebfläche. Sie liegt damit im weltweiten Rebsortenranking auf Rang 106 (Statistik Kym Anderson).

Wir lieben ihn sowohl fresh und knackig, irgendwo lancierend zwischen Pfälzer Grauburgunder und einem mittelkräftigen Orts-Riesling wie beim Casala de Ventozela aus Portugal aber auch im Stile von Attis aus Rias Baixas Spanien.